Über mich

Hephata war für mich 11 Jahre mein Zuhause und das von 1959 bis 1970.

Diese Einrichtung befindet sich auf einer Anhöhe und gehört zu Treysa.

Zäune und Gitter waren damals allgegenwärtig.

Für mich war das ganz normal, denn ich kannte es ja nicht anders.


 

  Lassen Sie dieses Bild einen Augenblick auf sich einwirken.

  Möchten Sie so wohnen oder untergebracht sein - und das als Kind?

  Was haben wir verbrochen, um so über Jahre weggesperrt zu werden?




24 Jahre nicht geliebt, gewollt,

abgegeben und weggesperrt !

Ich mit zehn Monaten zu Weihnachten 1954 in Bremen

Tja - das war für mich1959 das erste Haus in Hephata.

Die neurologische Abteilung für verhaltensauffällige Kinder.

Hier begann auch die tägliche Verabreichung von MEGAPHEN.

Es folgten 2 weitere Häuser - Heimatfreude und das Johannes-Falk-Haus.

        Über mich . . . .


Ich wurde 1954 in Bremen geboren.

Aber meine Kindheit und ein Teil meiner Jugend

verbrachte ich im Hessischen Diakoniezentrum Hephata.

Elf Jahre, von 1959 bis 1970 war ich dort.



Klar – auch Hephata WAR nicht gerade die erste Wahl.

Unter den beiden Button „meine Geschichte“ und „meine Meinung“
möchte ich berichten, was ich vor, während und nach Hephata erlebt habe.

Die Texte beziehen sich also nicht ausschließlich auf Hephata,

sondern beschreiben explizit die Situation in all den Einrichtungen

die ich 24 Jahre erlebt habe.

Nun fragen Sie sich zu Recht, warum ich diese Homepage betreibe und derart lange Texte darin veröffentliche.

Darauf möchte ich folgendes antworten:

Schon das Schreiben über die damaligen Ereignisse ist für mich so etwas wie eine Therapie.

Je mehr ich in dieser Form berichte, umso mehr seelischer Druck weicht von mir.

Diese Art der Vergangenheitsbewältigung habe ich mal als Tipp bekommen und kann bestätigen, dass es wirkt.

Zum Schluss möchte ich aber auch sagen, dass es in Hephata Dinge gab,

die ich in der Bremer Neustadt so nicht erlebt hätte.

Genannt seien die jährlichen Zeltlager. Das Halten von Hühnern, Enten und Hasen

und das Indianerdorf hinter dem Johannes-Falk-Haus.

Es gab auch Erzieher, die sich schon damals ein

ordentliches Stück Menschlichkeit bewahrt haben

und bei mir bis heute in guter Erinnerung geblieben sind.






Ich mit 5 Jahren vor dem Haus ZOAR in Hephata

Ich wurde 1954 in Bremen geboren.

Aber meine Kindheit und ein Teil meiner Jugend

verbrachte ich im

Hessischen Diakoniezentrum Hephata.

Elf Jahre, von 1959 bis 1970 war ich dort.

Klar – auch Hephata WAR nicht gerade die erste Wahl.

Unter den beiden Button

meine Geschichte   und   meine Meinung
möchte ich berichten, was ich vor,

während und nach Hephata erlebt habe.

Die Texte beziehen sich also nicht

ausschließlich auf Hephata,

sondern beschreiben explizit die Situation in all

den Einrichtungen die ich 24 Jahre erlebt habe.


Nun fragen Sie sich zu Recht,

warum ich diese Homepage betreibe und derart

lange Texte darin veröffentliche.


Darauf möchte ich folgendes antworten:


Schon das Schreiben über die damaligen Ereignisse

ist für mich so etwas wie eine Therapie.

Je mehr ich in dieser Form berichte,

umso mehr seelischer Druck weicht von mir.


Diese Art der Vergangenheitsbewältigung habe ich mal

als Tipp bekommen und kann bestätigen, dass es wirkt.

Zum Schluss möchte ich aber auch sagen,

dass es in Hephata Dinge gab,

die ich in der Bremer Neustadt so nicht erlebt hätte.

Genannt seien die jährlichen Zeltlager.

Das Halten von Hühnern, Enten und Hasen

und das Indianerdorf hinter dem Johannes-Falk-Haus.

Es gab auch Erzieher, die sich schon damals ein

ordentliches Stück Menschlichkeit bewahrt haben

und bei mir bis heute in guter Erinnerung geblieben sind.


Das Original-Passbild von 1959

Dieses Aufnahme wurde in Hephata für die Akte angefertigt

und auf die hellgrüne DIN A5 Laufkarte oben rechts geklebt.

Auf dieser Karte standen dann u.a. die Stammdaten und eine

Kurzbeschreibung zum bisherigen Lebenslauf des "Mündels".



Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) habe ich das Bild nachkoloriert.

Wie man sieht, waren die Wände im "Schlafsaal" völlig leer. Pro Kind ein Bett und ein Nachtschränkchen,

das man sich mit dem Bettnachbarn teilte. Das Schränkchen war sowieso leer. Mehr war nicht.

Der Teddybär wurde für das Foto nur dazugelegt. Ich selber besaß absolut nichts. Der Pullover war eine Spende.

Auf der Wolldecke stand ANSTALTEN HEPHATA  (Rechtes Bild). Mumps - Ziegenpeter hatte mich ans Bett gefesselt.


Der Tagesraum war ebenfalls extrem spartanisch eingerichtet. Ein paar harte Stühle und leere Tische standen im Raum.

Die Möbel waren in keiner Weise kindgerecht, so dass wir Kinder mit dem Kinn auf der Tischplatte lagen.

In der Ecke war ein großer Karton mit Spielzeug, dass uns zur Verfügung stand.

Tagsüber waren die Schlafsäle verschlossen, damit wir nachts durchschlafen.


Das sieht wie "Mittagsschlaf" aus

war es aber nicht - dank Megaphen.



Wieso mache ausgerechnet ich "Mittagsschlaf"?

Es war die tägliche Verabreichung von Chlorpromazin

besser bekannt unter dem Handelsnamen MEGAPHEN.

Eine kleine gelbe Pille reichte,

um ein Kind wie mich zu sedieren.

Sehr schmerzhaft wurde es, wenn ich geweckt wurde,

um spazieren zu gehen.


Der Aufwachvorgang war sehr schmerzhaft

und entsprach in etwa dem eines Patienten

nach einem operativen Eingriff.


Das Erwachen kann man nicht mit einem

ganz normalen Aufwachen vergleichen.

Wangentätscheln und laute Ansprache

wurde mit allgemeinem Gelächter

der Umstehenden begleitet.

Man bedenke: Ich war 5 Jahre alt!


Anmerkung:

Chlorpromazin ist ein Medikament zur

Behandlung von Schizophrenie, bipolarer Störung

und akuter Psychose. Es gehört zur Gruppe der

typischen Antipsychotika oder Neuroleptika

der ersten Generation.

Schon damals durfte dieses Medikament

erst ab dem 16 Lebensjahr verabreicht werden!


Ans Bett gefesselt, weil Mumps (Ziegenpeter)

"Parotitis epidemica"

Ich mit "Purzel" als sie noch ein Welpe war

Ich mit Purzel zwei Jahre später

Ich 1969 auf dem Palisadenzaum

Prof. Dr. med. Peter Berlit


Als Chefarzt und Arzt für Neurologie (1992 bis 2017 am Alfried-Krupp-Krankenhaus, Essen)

richtet er sein Blick auf die zerebrale Erkrankung von Thomas Hasper,

einer der betroffenen ehemaligen Heimkinder.

Die neuen Untersuchungsergebnisse sind für Thomas Hasper eine große Erleichterung und können sich nun als weiterer Baustein in der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit entfalten.


Diese damalige MRT-Untersuchung war im Rahmen einer filmischen Dokumentation mit dem Titel:

KOPF HERZ TISCH von 2018

Die Initiative zu dieser Dokumentation kam von Frau Sonja Toepfer

Näheres hierzu ausführlich unter:    https://sonjatoepfer.com/



Als ich zum ersten Mal in den achtziger Jahren die Städte meiner Kindheit besuchte, waren all die Gefühle und Gedanken wieder gegenwärtig.

Es war beklemmend und unglaublich surreal. All diese Stimmen, Geräusche und dann das Gebäude. Fast nichts hatte sich verändert.

Alles war wieder da - in meinem Kopf. Diese beiden Bilder links und rechts veranschaulichen das doch recht gut - nur dass ich sie selbst fotografiert habe.

Der kleine Junge galt als hoffnungsloser Fall und fertigt solche Bilder. Es ist beklemmend, den Ort und sogar das Haus vor sich zu sehen,

in dem es für einen kleinen abgeschobenen Jungen ein Zuhause sein sollte.

Dies circa 340 Kilometer vom Geburtsort Bremen entfernt in einem fremden Ort und Menschen, die ich gar nicht kannte.


.

Noch in den 80er Jahren kann

man die Trostlosigkeit erahnen.


Der Eingangsbereich unterstreicht

den Eindruck noch mehr.


Mit diesem Innenvierkantschlüssel öffneten die Erzieher die Fenster

und stellten sie auf kipp. Ganz geöffnet wurden sie selten,

weil die Gefahr zu groß war, dass ein Kind hinausfallen könnte.


SO - trugen die Erzieher das Schlüsselbund am Gürtel.

Es war das untrügliche Symbol der Macht.

Wir hörten schon von weitem, wenn der Erzieher kam.


Dieser Vierkantschlüssel diente dazu,

von einem Raum in den nächsten zu gelangen.

Die Türklinken waren ja abmontiert,

damit niemand unerlaubt den Raum verlassen konnte.

Er diente aber auch dazu, damit dem Zögling  in den Rücken zu stoßen.

 Vorzugsweise zwischen die Schulterblätter, weil dort keiner die Hämatome sieht.


So übergab der Erzieher das Bund, wenn man den Raum verlassen durfte.

Jeder einzelne Schlüssel hatte seine Berechtigung.

Nach oben

Share by: